Von Kunst, Freiheit und Fehlern
Kunstkurse der Modellschule Obersberg geben in Ausstellung einen Einblick in ihr Schaffen
Die Freiheit der Kunst war für die Schülerinnen und Schüler des Kunstleistungskurses von Rainer Nieselt während der vergangenen Jahre immer wieder Thema. Denn auch wenn diese Freiheit gesetzlich verbrieft ist, kann sie doch im Unterricht nur manchmal gewährt werden. Da gilt es Lehrpläne einzuhalten und anhand nachvollziehbarer Bewertungskriterien zu arbeiten. Die Ergebnisse dieser Arbeit präsentieren die Jugendlichen jetzt in der Ausstellung „Kunstfehler“.
Zuerst einmal sollten die Besucher aber selber kreativ werden. Von Schülerinnen in Arztkitteln erhielten sie kleine Zettel, die ganz nach Laune zerknüllt, zerschnitten oder farbig gestaltet werden konnten.
Ansonsten gab es eine Fülle verschiedener Arbeiten zu bewundern: Selbstporträts, Stillleben mit Schuhen, Landschaften zu verschiedenen Jahreszeiten, eine kreative Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Kunstrichtungen, detailfreudige Architekturmodelle, in denen Vorstellungen von gemeinschaftlichem Wohnen umgesetzt wurden, Fotografien, Kollagen, und natürlich auch freie Arbeiten. So haben die Kunstschüler zum Beispiel mit willkürlichen Kunstformen experimentiert – also Farbe auf die Unterlage gespritzt, geworfen, geblasen oder gedruckt – und dann die Aufgabe erhalten, daraus etwas zu machen.
Die Verbindung von Kunst, die eigentlich keine Fehler machen kann, und Medizin, wo ärztliche Kunstfehler dramatische Folgen haben können zog sich als roter Faden durch den Abend. Nicht nur die Kunstleiche und die vielen Arztkittel machten darauf aufmerksam, auch die Getränke wurden in Einwegspritzen serviert.
Den musikalischen Rahmen gestalteten Isabell Reichel (Piano) und Eva-Maria Bös (Gesang).
Die 20. Kunstausstellung an der MSO wird übrigens die letzte in dieser Form sein, kündigte Rainer Nieselt an. Schüler und Lehrkräfte wünschen sich mehr Öffentlichkeit für die Ergebnisse ihrer Arbeit.
Von Christine Zacharias (Hersfelder Zeitung)
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