Rinder-DNA in vegetarischen Gummibärchen? Skandal aufgedeckt im MINT-EC-Camp – Ernährungswissenschaften….
Nach erfolgreicher Bewerbung habe ich mich sehr gefreut, im Oktober an dem MINT-EC-Camp Ernährungswissenschaften in Ellwangen teilnehmen zu dürfen. In dieser Zeit haben wir u.a. die Lebensmittel, die wir alltäglich zu uns nehmen, einmal näher unter die Lupe genommen. Der Schwerpunkt lag in den drei Tagen auf der genaueren Untersuchung verschiedener Wurstwaren und der darin enthaltenen DNA auf chemischer und biologischer Basis, um herauszufinden, ob jene wirklich das Fleisch enthielten, das auf der Verpackung angegeben war.
Der erste Tag begann nach der Anreise direkt mit einem aufschlussreichen Vortrag über Zusatzstoffe in Lebensmitteln. Wir wurden über die Notwendigkeit jener für die Lebensmittelstandards, die u.a. die Kunden an die Produkte stellen, aufgeklärt und bekamen einen Einblick in die Vielzahl der Zusatzstoffe.
Danach haben wir in Gruppenarbeit damit begonnen, einige Produkte auf das enthaltene Fleisch zu untersuchen. Dabei prüften wir jedes auf Hühner-, Schweine-, Rind- und Pferdefleisch, um am Ende sagen zu können, ob unsere Ergebnisse mit denen auf der Zutatenliste übereinstimmen. U.a. isolierten und vervielfältigten wir die DNA von Rinderleber, Hühnerfrikadellen und auch von vegetarischen Gummibärchen. An den beiden anderen Tagen verbrachten wir weitere Stunden mit unseren Untersuchungen, wobei wir jeweils eine DNA-Analyse, eine PCR, wodurch die isolierte DNA vervielfältigt wird, eine Gelelektrophorese und eine anschließende Auswertung unserer Ergebnisse vornahmen. Im Endeffekt konnten wir z.B. in den Hühnerfrikadellen und den eigentlich vegetarischen Gummibärchen Rinder-DNA nachweisen.
Am zweiten Tag besuchten wir zudem noch die Firma JRS J. Rettenmaier & Söhne GmbH + Co KG, die für den weltweiten Markt Pflanzenfaser-Produkte herstellt. Die Besichtigung und der Einblick in diesen Bereich waren ebenfalls sehr aufschlussreich und interessant, denn z.B. haben wir erfahren, dass selbst Formel1-Strecken ihre Produkte enthalten. Diese finden in fast allen Bereichen unseres modernen Lebens Anwendung, sei es in der Pharmaindustrie, in Fußbällen oder eben in Lebensmitteln.
Nach einem Vortrag über die Firma hatten wir ein Praktikum im Lebensmitteltechnikum, wobei wir unsere eigene Wurst mit und ohne Ballaststoffanreicherung durch die Produkte der Firma herstellten und anschließend verköstigen durften, wobei wir zur Zufriedenheit der Mitarbeiter keine wirklichen Unterschiede feststellen konnten.
Insgesamt war ich sehr zufrieden mit dem Camp. Es hat mir den Austausch mit anderen Schülern, die die gleichen Interessen wie ich haben, und einen guten Einblick in die Welt der Ernährungswissenschaften ermöglicht. Besonders gut fand ich außerdem, dass wir im Gegensatz zu dem normalen theorielastigen Schulunterricht neben den theoretischen Vorträgen auch viel praktisch arbeiten konnten und somit unsere eigenen Erfahrungen machen konnten.
Fotos: © MINT EC
Von Lea Scheuermann, LK Biologie Q1