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Job-Erfahrung in fremder Sprache

Job-Erfahrung in fremder Sprache

Obersberg-Schülerinnen zum Berufspraktikum in Frankreich

Bad Hersfeld – Viel Mut bewiesen haben neun Schülerinnen der Modellschule Obersberg, die ein zweiwöchiges Betriebspraktikum in Frankreich absolviert haben. Ganz auf sich allein gestellt meisterten die Jugendlichen die Aufgaben an ihrem Arbeitsplatz auf Zeit, an dem kein Wort Deutsch gesprochen wurde. Ob im Rathaus, Musikschule, Kindergarten, Grundschule, Mittelstufenschule, Altenheim oder Feinkostgeschäft, rund um die Uhr waren sie umgeben von der französischen Sprache. Schnell wurde klar, dass die Vokabeln aus dem Französischunterricht hier nicht mehr ausreichen, es musste sich zügig ein Fachvokabular angeeignet werden.

Die Modellschule Obersberg kooperiert seit über zehn Jahren mit den französischen Partnergemeinden der Stadt Bad Hersfeld und der Gemeinde Ludwigsau und ermöglicht so ein Praktikum im Ausland. In diesem Jahr besuchten die neun Schülerinnen Changé-le Mans, eine kleine Gemeinde im Nord- Westen Frankreichs und die Partnergemeinde von Ludwigsau. Dort waren die Schülerinnen aus Bad Hersfeld in Gastfamilien untergebracht. Es stand aber nicht nur die Berufserfahrung im Vordergrund. Auch der interkulturelle Austausch wurde gefördert. Bereits im Vorfeld gestalteten die Teilnehmerinnen eine Präsentation über ihre Heimatstadt, die sie bei einer Begrüßungsfeier mit dem Bürgermeister von Changé und dem Partnerschaftsverein präsentierten.

Auch Ulrike Nitzsche, Lehrerin des Französisch-Leistungskurses, aus dem sieben Schülerinnen ein Praktikum absolvierten, war für einige Tage in Frankreich und besuchte ihre Schülerinnen in den Betrieben. Sie war für die Organisation auf deutscher Seite verantwortlich, während der französische Partnerschaftsverein die Organisation in den Betrieben und Gastfamilien übernahm.

Unterstützt wurde das Angebot von der Bürgerstiftung Bad Hersfeld, dem Elternverband der Modellschule Obersberg und dem Partnerschaftsverein Ludwigsau. Bereits am ersten Tag seien den Schülerinnen Unterschiede zu ihrer Heimat aufgefallen, berichtet Maximiliane Braun. So waren alle verblüfft, dass die Betriebe und Geschäfte Mittags geschlossen und sie dementsprechend eine ausgiebige Mittagspause hatten. Das seien sie von der Schule nicht gewohnt.

Neben einem Kulturprogramm, bei dem die Schülerinnen unter anderem nach Versailles gereist sind, war es vor allem die Spracherfahrung, die sie zu schätzen wissen. Vanessa Hilscher stellte fest: „Um eine Sprache wirklich zu lernen, muss man sie auch sprechen.“

von Laura Hellwig
Foto: Ulrike Nitzsche

Quelle: Hersfelder Zeitung vom 21.02.2018, Seite 9.

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