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Fremdsprachenzertifikat Certilingua – Studium im Ausland im Coronajahr 2020

Fremdsprachenzertifikat Certilingua – Studium im Ausland im Coronajahr 2020

Interview mit der ehemaligen Schülerin Charlotte Henrich (Abiturjahrgang 2020)

Ulrike Nitzsche (Aufgabenfeldleiterin I der Modellschule Obersberg): Charlotte, du hast dein Abitur im Sommer 2020 an der Modellschule Obersberg mit der Traumnote 1,0 abgelegt. Deine beiden Leistungsfächer waren Englisch und Französisch. In beiden Fächern hast du an der MSO Fremdsprachenzertifikate erworben: CambridgeDelf und vor allem das Exzellenzlabel Certilingua. Kannst du bitte kurz erklären, was die Zertifikate bescheinigen und ob es aus deiner Sicht lohnenswert ist, diese zu erwerben?

Charlotte Henrich: Die Sprachzertifikate bescheinigen beide ein gewisses Sprachniveau nach dem Europäischen CERF Level. Für das französische Delf Zertifikat habe ich sowohl B1 als auch B2 erworben und bezüglich der englischen Sprache, habe ich das First Certificate in English, kurz FCE, auf dem Level B2 und das Certificate of Advanced English, CAE, auf dem Level C1 erworben. Bei dem CertiLingua handelt es sich um ein Zertifikat der EU, welches europäische Kompetenzen und Sprachkenntnisse auszeichnet. Dies geschieht unter anderem anhand einer 10-seitigen Reflexion in einer in Europa gesprochenen Sprache eines Themas, womit man sich während eines Auslandsaufenthaltes auseinandergesetzt hat.

Ich sehe es definitiv als lohnenswert an, diese Zertifikate zu erwerben, wenn man sich sowohl für die Sprachen interessiert als auch darüber nachdenkt, in Zukunft im Ausland zu studieren, sei es auch nur für ein Semester. Darüber hinaus kann man den Erwerb bei Bewerbungen jeglicher Art anführen, um zum Beispiel seine Sprachkenntnisse offiziell zu belegen oder, was Certilingua angeht, um verschiedene Kompetenzen darzulegen.

Ulrike Nitzsche: Leider sind die Prüfungen während der Corona-Pandemie teilweise ausgesetzt. Auch Praktika im Ausland und andere schulische Projekte, die Begegnungen mit Jugendlichen anderer europäischer Länder ermöglichen, können derzeit nicht stattfinden. Du selbst bist nach deinem Abitur zum Studium ins Ausland gegangen. Welche Erfahrungen hast du bisher gemacht? Und wie muss man sich ein Studium im Ausland im Coronajahr vorstellen?

Charlotte Henrich: Genau, ich habe Anfang September mein Architekturstudium an der Queen’s University Belfast in Nordirland begonnen, wo ich anfänglich auch noch Präsenseinheiten hatte. Aufgrund der rasanten Zunahme an Coronafällen in Nordirland und im Vereinigten Königreich selbst hat die Nordirische Regierung weitere restriktive Maßnahmen eingeleitet, woran sich meine Universität orientiert hat. Folglich finden seitdem alle Veranstaltungen virtuell auf Microsoft Teams statt. Momentan befinde ich mich situationsbedingt auch nicht in Belfast, sondern in Deutschland. Diese Entscheidung habe ich zusammen mit meinen Mitbewohnern getroffen, um vor allem der Eventualität über Weihnachten im Lockdown in Nordirland festzusitzen, aus dem Weg zu gehen. Auch wenn dies ein ungewöhnliches erstes Jahr zum Studieren für jeden ist, hatte ich immerhin die Möglichkeit, die meisten meiner Kommilitonen persönlich kennenzulernen. Dennoch ist es befremdlich, sich lediglich über einen Bildschirm auszutauschen, aber solange man versucht das Beste draus zu machen, klappt das auch.

Ulrike Nitzsche: Du studierst in Belfast. Als deine ehemalige Französischlehrerin interessiert mich natürlich, ob du dieser schönen Fremdsprache auch weiter treu bleibst. Gibt es in Belfast Gelegenheiten, Französisch zu sprechen?

Charlotte Henrich: Mir war und ist es sehr wichtig meine französischen Sprachkenntnisse aufrecht zu erhalten, weswegen ich der French Society meiner Uni beigetreten bin. Dort gibt es wöchentliche Events, die momentan auch virtuell stattfinden. Dort kann man französisch sprechen, sich der französischen kulinarischen Vielfalt hingeben oder sich einfach nur austauschen. Da es viele internationale Studenten gibt, trifft man auch das ein oder andere mal Franzosen an.

Ulrike Nitzsche: Kannst du jungen Menschen, die bald ihr Abitur machen und sich aufgrund der Pandemie Sorgen hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft machen, als ehemalige Schülerin der MSO irgendetwas Positives mit auf den Weg geben? Du blickst ja nun trotz und mit Corona vom Ausland auf Deutschland.

Charlotte Henrich: Ich weiß, dass es herausfordernd ist, sich in dieser Zeit auf die Schule zu konzentrieren und Pläne für die Zukunft zu gestalten. Vielleicht hilft es, sich daran zu erinnern, dass man nicht alleine in der Situation steckt, sondern dass es jedem genau so geht. Die jetzige Lage ist temporär und es gibt eine Zeit danach. Ich selbst bin inmitten der Pandemie in ein anderes Land gezogen, habe dort angefangen zu studieren, und auch wenn es ein untypischer Start ist, ist es der erste Schritt in meine Zukunft.

Ulrike Nitzsche: Ganz herzlichen Dank für diese Einblicke, Charlotte. Bleib gesund und alles Gute für deine Zukunft!

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