Fahrt zur documenta 14
Ein Besuch der documenta ist nicht nur was für einen Kunstleistungskurs, das stellte der Leistungskurs Deutsch unter Beweis. Gemeinsam fuhren die Kurse von Ulrike Nitzsche (Deutsch) und Eva Martens-Salzmann (Kunst) der Jahrgangsstufe Q.2 der Modellschule Obersberg am 27. Juni 2017 nach Kassel, um sich eine der weltweit wichtigsten Ausstellungen anzuschauen.
Schon im Unterricht hatten sich die Kurse gemeinsam damit befasst, was man von dem Besuch erwarten kann. Da war von Inspiration und interessanter Kunst die Rede, aber auch von der Befürchtung, dass man die Kunst vielleicht nicht versteht oder viel zu viele Besucher unterwegs sein könnten. Letzteres bestätigte sich: Kassel war voll, aber schön voll, bunt voll: Kinder, die auf dem Außenwerk „Bauexperiment“ von Ciudad Abierta herumturnten, brave Besucherschlangen vor dem Friedericianum, wo das EMST (Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst Athen) von den Lerngruppen besucht wurde und vor dem „The Parthenon of Books“ verteilten sich die fußmüden Besucher auf den Treppen.
Die Schülerinnen und Schüler ließen sich neugierig und offen auf einige der vielen documenta-Arbeiten ein. Eine besondere Auseinandersetzung erfuhr Lois Weinbergers „Ruderal society – excavating a garden“, ein ein Meter breiter, 22cm tiefer und 100m langer gerader Graben, der durch den Park der Karlsaue gezogen wurde. „Unkraut“ soll sich hier selbständig ansiedeln und somit den von Menschenhand gepflegten Park und seine Ordnung durchbrechen. Die Lernenden schauten genau hin, beschrieben, überlegten, was daraus werden kann, was das Werk wohl zu sagen hat. „Was passiert mit Landstrichen, die der Mensch nicht mehr braucht, wie verhält sich Natur dann?“ Die Referendarin, Susanne Prein, hakte nach, gab Impulse für die Diskussion. Nicht jeden sprach dieses Werk an, regte aber an, über Kunst grundsätzlich zu diskutieren.
Am Ende des Tages hatten sich alle mit Werken befasst, die sie spannend fanden und auch auf die eingelassen, die auf den ersten Blick unverständlich schienen.
Ein wenig müde, aber gut gelaunt und vor allem inspiriert, saßen die Leistungskurse Kunst und Deutsch im Zug zurück nach Bad Hersfeld.
Von Eva Martens-Salzmann