Erasmus+ Mobilität in Malaga/Spanien
Die fünfte Mobilität im Rahmen von Erasmus+ führte mich diesmal Ende November/Anfang Dezember an das Malaca Instituto in Malaga, eine renommierte Sprachenschule, die für ihre Professionalität bekannt ist. Sie ist eine von elf Schulen weltweit, die die Auszeichnung Super Star Award, und zwar bereits zum fünften Mal, erhalten hat. Dementsprechend gespannt war ich auf das, was mich dort erwartete. Ich kann nur sagen, die Schule verdient diese Auszeichnung in jeder Hinsicht! Ich wurde durchweg von sehr engagierten Lehrkräften in kleinen Lerngruppen unterrichtet. Das eingesetzte Material sowie die angewandten Methoden waren vielfältig und genau auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt. Gleichzeitig wurden große Selbstdisziplin und Einsatz auch von den Lernenden erwartet.
Warum nimmt man nach über 25 Dienstjahren an einer solchen Mobilität teil, die im Vorfeld viel Planung erforderlich macht? Warum begibt man sich als profesora in die Rolle der alumna, der Schülerin? Ist das nicht überflüssig, wird so manch einer fragen. Meine Antwort ist entschieden: nein, ganz im Gegenteil! Ein solcher Perspektivwechsel tut enorm gut.
Sich selbst weiterbilden, neue Horizonte eröffnen, Gedankenaustausch und kultureller Austausch auf europäischer Ebene, inhaltliche Weiterbildung (hier: die eigenen Sprachkompetenzen in Spanisch) – all das sind enorm wichtige Ziele, zu jedem Zeitpunkt einer beruflichen Laufbahn und eines Lebens überhaupt. Natürlich profitieren auch unsere Schülerinnen und Schüler von dem Input für die Lehrkräfte – in inhaltlicher und methodischer Hinsicht. Ein solches Projekt kann in vielfacher Hinsicht bereichern: die Lehrkraft, deren Schülerinnen und Schüler sowie die entsendende Schule (Stichwort Schulentwicklung). Obwohl die Woche sehr arbeitsintensiv war, bin ich nicht „ausgepowert“, sondern sehr motiviert, mit neuen Ideen und der Überzeugung, mich sehr gut fortgebildet zu haben, zurückgekehrt. Zudem habe ich viele Gelegenheiten nutzen können, mit Menschen aus unterschiedlichsten Ländern (z.B. Norwegen, Japan, China, Belgien, Dänemark, Schweiz, Österreich…) und unterschiedlichsten Alters ins Gespräch zu kommen. Das Gastgeberland Spanien, seine Kultur und seine gravierenden Probleme waren oft Gegenstand der Gespräche. Die Haltung der Spanier, ihr Arbeitseifer haben mir wirklich imponiert. Ich hoffe sehr, dass sie mit Unterstützung Europas Wege aus ihrer Krise finden werden. Der Stolz der Malagener auf „ihren“ Picasso, dessen Geburtshaus sich im Zentrum der Stadt befindet, rührte mich. Ein Besuch des Museums war für mich daher obligatorisch. Wer Appetit auf „churros y chocolate“ hat, sollte unbedingt das kleine café neben dem Museum aufsuchen. !Qué aproveche!
von Ulrike Nitzsche